Garnison Dornstadt
Die erste urkundliche Erwähnung der „Dornigen Stätte“ geht auf das Jahr 1209 zurück, als der Ort während eines Kriegszuges gebrandschatzt
wird. Vom 15. Jahrhundert an zählt der Flecken zu den Besitztümern des Klosters Elchingen. 1803 übernimmt das Kurfürstentum Bayern die
Gemeinde, bevor sie von 1810 an zum Königreich Württemberg gehört.
1883 errichtet die Königlich Württembergische Militärregierung südwestlich des damals 500 Einwohner zählenden Bauerndorfes den 170
Hektar großen Garnison-Exerzier-Platz für die Soldaten aus Ulm. Südöstlich von Dornstadt entsteht 1917 im Gewann Himmelweiler eine Fliegerstation, die nach dem Ersten Weltkrieg wieder in der Versenkung verschwindet.
20 Jahre später baut die Wehrmacht in unmittelbarer Nachbarschaft der ehemaligen Graspiste einen Militärflugplatz, der nach dem Zweiten Weltkrieg bereits wieder ausgedient hat. Der Landesverband der Inneren Mission übernimmt das Areal und errichtet auf dem Gelände 1951 ein Altersheim für Menschen aus Osteuropa.
Heute leben in der inzwischen in Betreuungs- und Pflegezentrum Dornstadt umbenannten diakonischen Einrichtung rund 160 Menschen. Außerdem ist dort das Diakonische Institut untergebracht, einer der größten privaten Aus-, Fort- und Weiterbildungsträger für Pflegeberufe
in Baden-Württemberg.
1959 beginnen die Bauarbeiten für die Rommel-Kaserne, in die drei Jahre später die ersten Soldaten einziehen. Dornstadt wird 1962 offiziell
Garnisonsgemeinde. Im Jahr darauf sind die ersten 128 neuen Wohnungen in der „Soldatensiedlung“ bezugsfertig.
Von diesem Zeitpunkt an steigt die Einwohnerzahl jedes Jahr kontinuierlich. Es siedeln sich zahlreiche neue Gewerbebetriebe an. In den
1970er-Jahren schließen sich anlässlich der baden-württembergischen Gemeindereform Bollingen, Dornstadt, Tomerdingen, Scharenstetten
und Temmenhausen zur Gesamtgemeinde Dornstadt zusammen.