Militärhistorische Wanderkarte Schießplatz
In den vergangenen Jahren hat sich viel auf und rund um den ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen getan. Alle Änderungen sind in der militärhistorischen Wanderkarte berücksichtigt, die den Besuchern den Blick für die vielen Sehenswürdigkeiten am Wegesrand schärft.
Seit 2006 ist der ehemalige Schießplatz für Spaziergänger geöffnet. 110 Jahre lang war es ausschließlich Soldaten vorbehalten, das 6.700 Hektar große Areal zu betreten. Nach dem Abzug der Bundeswehr Ende 2005 ist diese einzigartige Kulturlandschaft auf inzwischen 45 Kilometer langen Wegen für Wanderer, Radfahrer und Skater das ganze Jahr über geöffnet. Durch die militärische Nutzung blieb das sogenannte Münsinger Hardt und die angrenzenden Gebiete von Siedlungen, Straßen, Flurbereinigung und intensiver wirtschaftlicher Nutzung weitgehend verschont.
Journalist Joachim Lenk, der bereits ein Buch über den ehemaligen Truppenübungsplatz schrieb, hat zusammen mit dem Wiedemann Verlag Münsingen eine militärhistorische Freizeit- und Wanderkarte gestaltet, auf der alle freigegebenen Wege abgebildet sind. Die Freizeit- und Wanderkarte führt den Betrachter unter anderem zu den fünf Aussichtstürmen, von denen man eine herrliche Sicht bis zu den Alpen hat. Der Faltplan schärft auch den Blick für das, was in der Nähe und am Wegesrand vom Militär übriggeblieben ist.
Es handelt sich dabei um keine topografische, sondern um eine aufgepeppte dreidimensionale Grafik. Der Ausschnitt schließt die an den ehemaligen Übungsplatz grenzenden Gemeinden ein und weist den Besuchern über farbige Zahlen den Weg zu den thematisch zusammengestellten Sehenswürdigkeiten. Diese sind auf der Rückseite der Karte beschrieben und mit 65 Fotos illustriert.
So sind zum Beispiel die vier Friedhöfe, die ehemaligen Höfe Achenbuch, Schorrstall, Heroldstetten und Bäumlersburg sowie die fünf gemauerten Beobachtungstürme Lindequist, Falkenhausen, Seeckt, Reinhardt und Lenne erklärt. Alle Sehenswürdigkeiten entlang der ehemaligen Hardt- und der Panzerringstraße sind vermerkt. Zudem ist der Standort eingezeichnet, wo 1944 rund 19.000 Männer der italienischen Division „Monte Rosa“ strammgestanden sind. Die ehemalige Herzog-Albrecht-Kaserne, das verlassene Dorf Gruorn, das Remontedepot Breithülen und frühere Lager Feldstetten sind ebenfalls beschrieben.
Außerdem sind die Wege des Schwäbischen Albvereins zu sehen, die an den Grenzen des ehemaligen Truppenübungsplatzes beginnen. Der Spaziergänger hat die Möglichkeit, lange und kurze Ausflüge in den Landkreisen Alb- Donau und Reutlingen zu unternehmen. Die Haltestellen des Biosphärenbusses, der von Mai bis Oktober sonn- und feiertags den ehemaligen Übungsplatz mehrmals umrundet, sind ebenfalls eingezeichnet.